Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Aargau

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Aargau: Endingen

Ab dem Jahr 2013 sind die beiden Gemeinden Endingen und Unterendingen vereinigt:

 

 

Endingen (bisher)

Der Aargauer Historiker Walter Merz schlug 1915 sowohl für Ober- wie für Unterendingen die Annahme des Schildes der Herren von Endingen vor,
 welches im Wappenbuch von Hans Ulrich Fisch von 1621 verzeichnet ist. Obwohl Unterendingen den alleinigen Anspruch auf dieses Wappen
anmeldete, entschied an einer Schlichtungsverhandlung eine Delegation
 des Regierungsrates, dass Endingen sein Wappen weiterführen darf.

 

 

Unterendingen

Als 1934 die Mauerreste der Burg des ausgestorbenen Dienstmannen-Geschlechts im Gemeindebann von Unterendingen entdeckt wurden, erhob
 die Gemeinde den Anspruch, deren Wappen führen zu dürfen. Die damalige Wappenkommission schlug vor, das Adelswappen in anderen Farben zu
führen, was aber die Gemeinde vehement ablehnte. 1953 fügte sich Unterendingen schliesslich dem Schiedsspruch der Schlichtungsdelegation.

 

 

Endingen (neu)

 

 

Endingen, das sich vor 1945 noch Oberendingen nannte, übernahm 1926 das Wappen der Edlen von Endingen gemäss dem Wappenbuch des Hans Ulrich Fisch von 1621. Unterendingen erhob ebenfalls Anspruch auf dieses Adelswappen, nachdem 1935 auf ihrem Gemeindegebiet Mauerreste der Burg der Endinger Dienstmannen ausgegraben wurden. Eine Delegation des Regierungsrates reiste 1953 zu einer Schlichtung ins Surbtal und Unterendingen gab sich mit anderen Farben, aber dem gleichen Wappenmotiv zufrieden.

Bis zur Fusion sahen die beiden Wappen fast gleich aus: Sie bestehen aus einer halben Lilie. Der einzige Unterschied besteht in den Farben: Rot, Blau und Weiss gehörten zu Unterendingen, Gelb, Rot und Weiss zu Endingen. Das neue Wappen besteht aus einer weiss-blauen Lilie auf rot-gelbem Hintergrund. Entworfen wurde es in Absprache mit dem Kanton Aargau. «Dass aus den halben Lilien jetzt eine ganze Lilie wird, soll ein Symbol sein für das Zusammenwachsen der beiden Ortschaften», sagte der Endinger Gemeindeammann Lukas Keller. «Zudem werden im neuen Wappen alle Farben wiederverwendet, aus denen die bisherigen Wappen bestehen», sagte Unterendingens Ammann Kurt Hauenstein.

 

Blasonierung des neuen Wappens:
Gespalten von Rot und Gelb, belegt mit gespaltener Lilie von Weiss und Blau.

 

Wertung: Gut   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Erlinsbach SO (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Herznach-Ueken AG (alphabetisch innerhalb des Kantons Aargau)

Zur nächsten Gemeindefusion: Erlinsbach SO (innerhalb der Bewertungsstufe "gut")

 

 

Exkurs: Die Lilie in der Heraldik

Die heraldische Lilie ist das am stärksten stilisierte Motiv aus der Natur. Das ornamental wirkende Emblem besteht aus drei von einem Band zusammen
gehaltenen Blättern, die oben und unten spitz zulaufen, das mittlere steht senkrecht und die beiden seitlichen sind nach aussen umgebogen.  Bei der
heraldischen Lilie handelt es sich um eine Darstellung der Schwertlilie. Das ist im Grunde genommen eine falsche bezeichnung, denn die Schwertlilie
gehört nicht zur botanischen Gattung der Liliengewächse (Liliaceen), sondern der Iris (Iridaceen).

Schwertlilie (Iris versicolor)

Die Lilie galt schon in der Antike als heilige Blume und war ein Symbol der Hoffnung und Schönheit. In der christlichen Symbolik steht die Lilie für die
Reinheit. Bei derMadonnen-Lilie werden die Staufgefässe weggelassen, um die Umschuld bzw. die Keuschheit darzustellen. Die Lilie wurde weltweit
auch zum Symbol der Pfadfinder.

Unter dem Namen fleur de lis gelangte die Lilie in die französische Heraldik. Seit 1179 zieren drei gelbe Lilien das blaue Banner der Bourbonen. Wenig
später wurde sie zur Wappenfigur des Königreichs Frankreich. Als Zeichen der Königswürde gelangte die Lilie auch auf Zepter, Kronen und Münzen.
Bekannt ist auch die Florentiner Lilie, das Stadtwappen von Florenz, das in Weiss eine rote Lilie zeigt, welche zwischen den Blättern Staubgefässe aufweist.
Die Lilie wurde in ganz Europa zu einem sehr beliebten Motiv. Ganz wenige Wappe zeigen Lilien in natürlicher Darstellung.

 

         

Campo (Vallemaggia) TI

Prilly VD Villarimbaud FR Maconnens FR Pfeffingen BL
         

Schmitten GR

Bretzwil BL
Brislach BL
Nunnignen SO Thusis GR Heiligkreuz TG

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