Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Waadt

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Waadt: Gimel

Ab dem Jahr 2027 sind die drei Gemeinden Gimel, Saint-Oyens und Saubraz unter dem bisherigen Namen Gimel vereinigt:

 

 

 

Gimel (bisher)

Bereits im 18. Jahrhundert besass Gimel ein
Gemeindesiegel mit sitzenden Zwillingen mit
übereinandergeschlagenen Beinen. Dieses
Sternzeichen erinnert an den Namen des Ortes,
der seit dem 11. Jahrhundert bekannt war und
bereits 1821 auf dem Schild des Gasthofes
"Aux Juneaux" (zu den Zwillingen) zu sehen war.
1921 übernahm die Gemeinde dieses Stern-
zeichen in ihr Wappen und wählte die Farben
von Romainmôter, zu dem die 1139 erwähnte
ursprüngliche Kapelle gehörte, die später zur
Pfarrkirche wurde.

 

 

 

Saint-Oyens

Ursprünglich von Mönchen des Klosters
Saint-Oyens-de-Joux (heute Saint-Claude)
bewohnt, wurde dieser Ort später zu einem
kleinen Lehen, das Teil der Herrschaft Mont-
le-Vieux wurde. Bis 1293 waren die Herren
von Cossonay-Prangins die Oberherren, die
einen Adler in ihrem Wappen führten. Die
Gemeinde übernahm 1931 dieses Emblem
in ihr Wappen.

 

 

 

Saubraz

Das 1922 gewählte Wappen zeigt den Kranich,
das Wappentier der Grafen von Greyerz auf
den Farben von Aubonne. Diese erinnern an
die einstige Zugehörigkeit zur Baronie Aubonne,
die von 1393 bis 1554 dem Haus Greyerz gehörte.

 

 

 

Gimel (neu)

 

 

Bei dieser Fusion handelt es sich um eine Eingemeindung, denn der Name der grössten Gemeinde bleibt bestehen. Bei vielen Eingemeindungen wird auch
das bisherige Gemeindewappen unverändert beibehalten. Die Wappen der übrigen an der Fusion beteiligten Gemeinden werden ungültig. Sie verlieren
ihren offiziellen Charakter, dürfen aber als Dorfwappen von Privatpersonen und Vereinen weiter verwendet werden.

Bei der Wahl eines neuen Wappens besteht der nachvollziehbare Wunsch, aus den bisherigen Wappen einzelne Motive in das neue Wappen zu über-
nehmen, was dann leider oft zu überladenen und schlecht wirkenden Wappen führt. Beim neuen Wappen von Gimel fand man jedoch eine überzeugende
und sehr gute Lösung. Die Zwillinge sind durch zwei Kraniche (Wappenmotiv von Saubraz) ersetzt. Die Hälse der Kraniche sind verschlungen und
können als ein Symbol für den Zusammenschluss der Gemeinden gedeute werden. Diese Motiv erinnert aber auch an die zwei Schwäne, die mit ihren
Hälsen den Umriss eines Herzen darstellen - ein bekanntes Symbol für die Liebe zweier Menschen. Das Schildhaupt und die Feldfarben entsprechen
dem Wappen von Saint-Oyens. Die drei Sterne markieren die drei an der Fusion beteiligten Gemeinden. Die Sterne dienen oft als Zählfunktion. Das wohl
bekannteste Beispiel dafür ist das Wappen des Kantons Wallis, in dem die Sterne für die 13 Bezirke stehen.

 

Blasonierung:

 In Rot zwei weisse Kraniche, aus dem Schildfuss wachsen, einender zugekehrt und die Hälse ineinander verschlungen; Gelbes Schildhaupt mit drei roten Sternen.
D'argent à trois grues d'argent, l'une contournée, entrelacées et issant de la pointe, le chef d'or chargé de trois étoiles de gueles.


 

 
 

Zur nächsten Gemeindefusion: Glarus GL (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Goumoëns VD (alphabetisch innerhalb des Kantons Waadt)

Zur nächsten Gemeindefusion: Glarus Nord GL (innerhalb der Bewertungsstufe "sehr gut")



Exkurs: Redende Wappen

Redende Wappen sind Wappen, die den Namen einer Familie oder einer Gemeinde sinnbildlich darstellen. Zu unterscheiden sind Wappenmotive mit
einem echten Bezug zwischen Namen und gezeigtem Motiv (etymologisch) und Motiven, die nur lautmalerisch eine Assoziation zwischen Namen und
Motiv herstellen.

Beispiele von echten Bezügen zwischen Namen und Motiv:
 

         

Kirchberg BE

Widen AG Fontaines NE
Sternenberg ZH Fischenthal ZH
Fischingen TG

 

Beispiele von lautmalerischen Bezügen zwischen Namen und Motiv:

         
Sargans SG
(Gans)
Oeschenbach BE
(Esche)
Küssnacht SZ
(Kissen)
Affeltrangen TG
(Äpfel)
Premier VD
(Prunier =
Pflaumenbaum)

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