Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Aargau

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Aargau: Bözberg

Ab dem Jahr 2013 sind die vier Gemeinden Gallenkirch, Linn, Oberbözberg und Unterbözberg unter dem neuen Namen Bözberg vereinigt:

 

 

Gallenkirch

Das Wappen entstand erst 1953 aus Anlass der 150-Jahr-Feier des
Kantons Aargau. Der Gemeindename weist auf eine dem heiligen Gallus geweihte und 1577 erwähnte Kapelle hin, die aber schon lange
 abgetragen oder bis zur Unkenntlichkeit verbaut worden ist.
Der geastete Holzstamm bezieht sich auf die Galluslegende
vom Holz tragenden Bären. Das Hochkreuz ist ein Signum für die
Silbe „-kirch“ aus dem Ortsnamen.

 

 

Linn

Die kleinste Gemeinde des Kantons besitzt die älteste Linde und
zugleich den mächtigsten Baum der Schweiz. 11 Meter Umfang und
 25 Meter Höhe weist dieses imposante Naturdenkmal auf und das
 Alter liegt zwischen 500 und 800 Jahren. Ob die Linde auf einem
 Pestgrab gepflanzt wurde, wie die Legende sagt, ist ungeklärt.
Die Linde ist bereits 1872 in einem Gemeindesiegel vorhanden.

 

 

Oberbözberg

Nach der 1872 erfolgten Teilung der Gesamtgemeinde Bözberg
 in Ober- und Unterbözberg wählte Oberbözberg den Hirsch und
 die Tanne für das Gemeindesiegel. Diese erinnern an die
Waldungen innerhalb der Gemeinde und den Wildbestand.

 

 

Unterbözberg

Unterbözberg wählte nach der Aufteilung der Gesamtgemeinde ein
 altes Wahrzeichen an der Bözbergstrasse, die vier Linden auf vier
Hügeln, in naturalistischer Darstellung. 1962 wurde das heraldisch
höchst unbefriedigende Wappen neu entworfen und sauber stilisiert.
 Anstelle der Lindenbäume stehen vier Lindenblätter, und der
 Schrägbalken symbolisiert die Bözbergstrasse, den
Jurapassübergang auf der Linie Zürich - Basel.

 

 

Bözberg

 

 

Name und Wappen sind wichtige identitätsstiftende Elemente einer Gemeinde. So setzte die Projektleitung eine spezielle Arbeitsgruppe ein, die sich ausschliesslich mit diesen Themen beschäftigte. Schnell zeigte sich bei der Namensfindung, dass der Bözberg ein gemeinsamer Bezugspunkt aller Gemeinden darstellt und sich als Namen für die neue Gemeinde bestens eignen würde. Die Diskussion bezüglich des Wappens für die „Gemeinde Bözberg“ liess erkennen, dass man sich die „Linner Linde“ als Symbol wünscht. So präsentiert sich die „Linner Linde“ nicht nur als wunderschöner Baum mit reicher Geschichte, sondern ist auch schweizweit bekannt. Allerdings sollte sich das neue Wappen auch deutlich vom bestehenden „Linner Wappen“ unterschieden, was doch eine hohe Herausforderung darstellte. Die Linde ist überhöht von vier Sternen, welche die Anzahl der ursprünglichen Gemeinden symbolisieren. Obwohl in der Deutschschweiz normalerweise sechsstrahlig, soll die fünfstrahlige Form der Sterne die Besonderheit des Aargaus symbolisieren, resp. darauf Bezug nehmen.

(Auszug aus dem Bericht an die Gemeindeversammlungen der betroffenen Gemeinden).

 

Blasonierung des neuen Wappens:
In Grün gelbe ausgerissene Linde, im Schildhaupt vier fünfstrahlige gelbe Sterne.

 

Wertung: Gut   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Böztal AG (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Böztal AG (alphabetisch innerhalb des Kantons Aargau)

Zur nächsten Gemeindefusion: Böztal AG (innerhalb der Bewertungsstufe "gut")


Exkurs: Die Linde in der Heraldik

Die Linde als Baum ist in zahlreichen Gemeinde- und Dorfwappen vertreten. Sie war schon immer der Schutzbaum des Volkes.  Ein blühender Lindenbaum
 wirkt wie eine grosse Umarmung von Blüten und Bienen, und die Linde ist der Baum gewordene Begriff von Heimat, Wärme und Geborgenheit.

Was heute der Gemeindesaal oder die Mehrzweckhalle ist, war früher die Dorflinde. Alles gemeinschaftliche Leben spielte sich um sie herum ab.
Im Schatten eines Baumes Gericht zu halten, war bis ins 19. Jahrhundert üblich. Die Linde wird häufig als Gerichtsbaum erwähnt, neben der Eiche, dem
Lieblingsbaum der Germanen. Linden sind zwar Umwelteinflüssen gegenüber weniger resistent als Stieleichen, können aber dennoch über tausend
Jahre alt werden
.  Auch der Blütenduft spielte eine wichtige Rolle, denn er sollte die gestrengen Richter milde stimmen und die Seelen der Angeklagten
reinigen,  auf dass sie  die lautere Wahrheit sagten und ihre Untaten bereuten. Unter freiem Himmel und unter einem „heiligen“ Baum wollte man im
 Glauben richten, dass man dort der höchsten Instanz am nächsten sei und das gefällte Urteil, sei es noch so grausam, dem göttlichen Wille entspreche.

Das herzförmige Blatt ist in der Heraldik das charakteristische Merkmal für die Linde. Um diese Charakteristik bei Bäumen herauszustreichen,
werden sie in der Regel nicht mit einer fülligen Laubkrone, sondern mit einzelnen Blättern dargestellt:

         
Laupen BE  Beinwil im Freiamt
 AG
Lindau ZH Merzlingen BE Oberbipp BE 

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