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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Glarus: Luchsingen Ab dem Jahr 2004 sind die drei Gemeinden Diesbach, Hätzingen und Luchsingen unter dem bisherigen Namen Luchsingen vereinigt:
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Diesbach
Der gespaltene Schild zeigt, dass sich die
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Hätzingen
Das Wappen bezieht sich auf den mutmass-
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Luchsingen (bisher)
Es handelt sich hier um ein redendes Wappen,da
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Luchsingen (neu)
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Der Gemeindename blieb mit Luchsingen unverändert. Zudem war Luchsingen die grösste der drei sich zusammenschliessenden Gemeinden. Deshalb wäre ein neues Wappen gar nicht notwendig gewesen. Aber den Gemeindebehörden schwebte Höheres vor - ein neues Wappen musste geschaffen werden, welches das Werk der Vereinigung gebührend zum Ausdruck bringen sollte. Das neue Wappen wurde von den Behörden wie folgt vorgestellt: Das Wappen wird von oben rechts nach unten links geteilt durch den blauen Bogen des Wasserfalls bei Diesbach, eingefasst mit einem weissen Streifen. Unten rechts erhebt sich ein gelber Luchs auf rotem Grund in Erinnerung an den Gründer von Luchsingen. Oben links stehen drei gelbe Sterne auf schwarzem Grund. Letzterer ist dem Wappen von Hätzingen entnommen. Die Sterne symbolisieren den Zusammenschluss der drei Gemeinden Luchsingen, Hätzingen und Diesbach. Die Auswahl dieses Wappen erfolgte in einem mehrstufigen Verfahren. Zunächst wurde die Bevölkerung in den drei Gemeinden aufgerufen, im Rahmen eines Wettbewerbs ihre Vorstellungen aufs Papier zu bringen. Den ersten Preis holte sich ein Schüler aus Diesbach. Alle Vorschläge gingen an ein Grafikbüro. Dessen Leiter wird als ausgewiesener Grafiker und Fachmann in Wappenkunde vorgestellt. In der Folge präsentierte das Grafikbüro ein gutes Dutzend neuer Vorschläge, welche heraldisch und grafisch einwandfrei gewesen seien. Die Projektgruppe entschied sich dann klar für das vorliegende Wappen. Am 30. September 2003 genehmigte der Regierungsrat des Kantons Glarus das Wappen. Nachdem von dritter Seite Einwände wegen der fünf Farben vorgebracht wurden, rechtfertigte sich der Landesarchivar, Dr. Hans Laupper, wie folgt: „Ohne die Abgrenzung des Flusses mit der Farbe Weiss würde jedoch nach Meinung des Grafikers die Darstellung in sich zusammenfallen. Auch der Fluss, der nicht in der Diagonale durch das Wappen verläuft, muss als moderne heraldische Lösung angesehen werden.“ Dass der „Wasserfall“ im neuen Luchsinger Gemeindewappen sich als „moderne heraldische Lösung“ etablieren wird, dürfte eine Illusion bleiben. Die gewählte Form des „Wasserfalls“ entspricht eigentlich dem Heroldsbild des Wolfzahns. Heraldisch werden Wasserfälle als weisse gewellte Pfähle dargestellt, denn ein Wasserfall erscheint nie blau. Was im Luchsinger Wappen dargestellt ist, ist eine unter einem grösseren Druck hervorschiessende, beachtliche Wassermasse. Dazu ist eine Verengung notwendig, hinter der sich eine grössere Menge Wasser aufstaut. Ein Aussenstehender wird das blaue Gebilde wegen der weissen Bordierung schon mit Wasser in Verbindung bringen, aber eher an eine Flutwelle denken, wie sie nach dem Bruch des nur wenige Kilometer entfernten Limmern-Staudammes entstehen könnte, und gemäss der Symbolik des neuen Wappens über den Luchs hereinbrechen, ihn erschlagen, ertränken und wegschwemmen wird. Motive sind sehr stark symbolträchtig und deren Einsatz will gründlich überlegt sein. Kann sich die Einwohnerschaft von Luchsingen wohl fühlen, wenn das eigene Gemeindewappen ein solches apokalyptisches Inferno und damit den Untergang des Gemeinwesens anzeigt? Nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 ist die Flutwelle zum Inbegriff von Tod und Verwüstung geworden. Eine weitere Frage stellt sich nach dem Sinn der drei Sterne. Wenn schon jede der drei Gemeinden durch ein Symbol oder die Farbe vertreten ist, sind die Sterne überflüssig.
Luchsingen schloss sich 7 Jahre
später (2011) mit 12 weiteren zur neuen Gemeinde Glarus Süd zusammen.
Blasonierung: Nicht möglich
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Wertung: Miserabel |
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