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Übersicht der Fusionen im
Kanton Jura

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Jura: Basse-Allaine

Ab dem Jahr 2009 sind die drei Gemeinden Buix, Courtemaîche und Montignez unter dem neuen Namen Basse-Allaine vereinigt:

 

 

Buix

Redendes Wappen (buisson = Busch,
Gebüsch, Strauch).

 

 

Courtemaîche

Der Adler stammt aus dem Wappen der
Familie de Cusance aus dem heutigen
Departement Franche-Comté, den Erben
der Edlen von Courtemaîche.

 

 

Montignez

Die Gemeinde übernahm das Wappen des
Ritters Hugo Chrumbegasse von Montignez.

 

 

 

Basse-Allaine

 

 

Das neue Wappen vereinigt alle Motive der bisherigen Gemeinden. Das Gebüsch von Buix wächst nicht mehr aus drei roten Felsen, sondern präsentiert sich mit seinem Wurzelwerk, was in der heraldischen Fachsprache als ausgerissen beschrieben wird. Ohne diese Änderung hätte dieses Motiv nicht mehr den Regeln entsprechend eingefügt werden können. Für die drei Herzen aus dem Wappen von Montignez wurde der "Kunstgriff" mit dem roten Schrägbalken gewählt, damit die Farben unverändert bleiben. Das neue Wappen steht im Einklang mit allen heraldischen Regeln. Trotzdem mag diese Lösung nicht ganz zu befriedigen, denn die Motive sind stark verkleinert.

Blasonierung:

In Gelb roter Schrägbalken, belegt mit drei gelben Herzen, oben begleitet von auffliegendem rotem Adler, unten von ausgerissenem grünem Baum mit schwarzem Stamm.

 

Wertung: Befriedigend 

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Belfaux FR (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Clos-du-Doubs JU (alphabetisch innerhalb des Kantons Jura)

Zur nächsten Gemeindefusion: Cadenazzo TI (innerhalb der Bewertungsstufe "befriedigend")


Exkurs: Der Adler in der Heraldik

 

Der Adler gilt als König der Lüfte und wurde schon früh als Wappenmotiv verwendet . Die Besonderheit des Adlers im Wappen von von Courtemaîche besteht darin,
 dass er nicht in die übliche Richtung blickt. Beinahe unerschöpflich sind die Adler-Darstellungen in der Heraldik:

 

         

Villeneuve VD

Buchackern TG Waldenburg BL Charmoille JU Wisen SO
         
Eptingen BL Saint-Oyens VD Adliswil ZH Hittnau ZH Malvaglia TI
       

Neben dem Löwen ist der Adler das am häufigsten gewählte Wappentier. Der Adler ist in der Schweiz auf 90 Kantons-, Bezirks- und Gemeindewappen vertreten,
 davon im Kanton Zürich vier Mal (Stand 1998). Im alten Griechenland und im Römischen Reich galt der Adler als Ausdruck der Unsterblichkeit der menschlichen Seele
 und der irdischen Macht. Im Wappenwesen unterlag der Adler einer starken Stilisierung. Er wird auffliegend und von vorne, den Kopf zur Seite gewendet,
dargestellt. Die Füsse sind oft unverhältnismässig gross und mit stark gekrümmten Fängen (Krallen) versehen. Der Schnabel ist in der Regel geöffnet und die
 Zunge ragt heraus
.

Da man im Mittelalter dem Adler vorzügliche Eigenschaften nachrühmte, nahmen ihn bald viele Fürsten zu ihrem Wappenbild, z. B. die deutschen Könige,
die Herzöge von Bayern, Schlesien und Österreich, die Könige von Polen, die Grafen von Tirol und die Markgrafen von Brandenburg. Eine besondere Form
ist der Doppeladler mit seinen zwei Köpfen. Ab 1410 nahm der römisch-deutsche Kaiser den Doppeladler als Wappenbild an. Der Doppeladler galt seither bis
zur Auflösung 1806 als Symbol des Reiches. In dieser Funktion wurde das Adlerwappen über die Wappen der eidgenössischen Stände gesetzt, zum Zeichen
der Reichsunmittelbarkeit. Der Doppeladler wurde aber auch von der Republik Österreich bis 1938 verwendet. Ebenso führten ihn die russischen Zaren als
Rechtsnachfolger der byzantinischen Herrscher im Wappen.
 
(Gert Oswald, Lexikon der Heraldik, Meyers Lexikonverlag, 1984)


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