Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Tessin

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Tessin: Lavizzara

Ab dem Jahr 2004 sind die sechs Gemeinden Broglio, Brontallo, Fusio, Menzonio, Peccia und Prato-Sornico unter dem neuen Namen Lavizzara vereinigt:

 

 

Broglio

Der von den Löwen gehaltene Kessel entstammt
einem alten Siegel der Talschaft Lavizzara. Die
übrigen Figuren sind die Wappenmotive der
folgenden Familien: Löwe = Coraggioni und
Pometta, Stern = Pescatore, Lilie = Demaria.

 

 

Brontallo

Der heilige Georg ist der Schutzpatron
der Dorfkirche.

 

Fusio

Der Waschkessel ist für diese Gegend typisch.
Die Nägel und die Tabakpflanze entstammen
den redenden Wappen der beiden altein-
gesessenen Familien Chiodi und Tabacchi.

 

Menzonio

Das Wappen erzählt eine Legende: Junge Leute
des Dorfes waren, wie in vielen andern Tessiner
Dörfern, aus wirtschaftlichen Gründen zum
Auswandern gezwungen. Eines Tages kehrte eine Gruppe solcher Emigranten zurück. Sie trugen in
einer Kiste ein kostbares Madonnenbild. Beim
Ausruhen stellten sie die Kiste auf den Strunk eines
Kirschbaumes vor dem Dorf. Beim Aufbruch stellten sie überrascht fest, dass die Madonna fest
verwachsen mit dem Kirschbaumstrunk dastand
.

 

Peccia

Das Gemeindesiegel von 1803 zeigt einen
Baum, der einer Tanne ähnlich ist. Die Einwohner
von Peccia werden im Tessiner Dialekt auch
pescia genannt, was soviel wie Tanne
bedeutet.

Prato-Sornico

Der für das Tessin charakteristische Waschkessel
ist auf einem Siegel der Talschaft Lavizarra zu
sehen. Schwert und Mantel beziehen sich auf
den heiligen Martin, Schutzpatron der Dorfkirche.

 

 

 

 

Lavizzara

 

 

 

 

 

Der hinterste Teil des Maggiatales heisst Val Lavizzara. Deshalb lag es auf der Hand, dass die neue Gemeinde diesen Namen übernahm.

Das Tal wird durch die gestürzte Spitze in Grün dargestellt. Die kleinere weisse Spitze markiert die firnbedeckten Berge und die sechs schwarzen Rechtecke symbolisieren die ehemaligen sechs Gemeinden. Diese Rechtecke stellen Granitplatten dar und verweisen auf die Bedeutung der Steinbrüche im Tal, aus denen Granit gebrochen wird.

Die Kombination von zwei Spitzen in dieser Art ist unheraldisch und verstösst gegen die Farbregel. Es dürfen nicht zwei aneinanderstossende Felder dieselbe Farbe aufweisen, bzw. in der Heraldik gibt es keine "Trennlinien". Auch die sechs Granitplatten sind nicht so ohne weiteres als solche erkennbar.

 

Blasonierung:

in Grün gestürzte weisse Spitze, darin leicht erniedrigte weisse Spitze, belegt mit sechs liegenden schwarzen, pfahlweise angeordneten Rechtecken.

 

Wertung: Schlecht   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Laténa NE (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Maggia TI (alphabetisch innerhalb des Kantons Tessin)

Zur nächsten Gemeindefusion: Lengwil TG (innerhalb der Bewertungsstufe "schlecht")


Exkurs: Bausteine und Ziegel in der Heraldik

Baumaterialien wie Backsteine, Granitblöcke oder Ziegel sind durchaus in einem Wappen darstellbar:

 

       

Riehen BS

Konolfingen BE Besazio TI Les Thioleyres VD Naz VD