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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Thurgau: Lengwil Ab dem Jahr 1998 sind die beiden Ortsgemeinden Illighausen und Oberhofen bei Kreuzlingen unter dem neuen Namen Lengwil zur politischen Gemeinde vereinigt:
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Illighausen
Übernahme des Wappens der ausgestorbenen Familie Illighuser aus
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Oberhofen bei Kreuzlingen
Die Rauten gehen auf das Wappen der Herren von Königsegg
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Lengwil
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Im neuen Wappen sind nicht nur die beiden Motive aus den bestehenden Wappen vereinigt, sondern man wollte noch mit einem Symbol die Dynamik zum Ausdruck bringen, mit welcher ein Aufschwung durch diesen Zusammenschluss der beiden Gemeinden erhofft wird. Das soll durch die vier roten "Schweife" zum Ausdruck gebracht werden. Das neue Wappen wirkt nicht gerade überladen, hat aber den Fehler, dass zwei weisse Felder aneinander grenzen, dargestellt durch eine schwarze Trennlinie. Das Wappen ist halb gespalten von Rot und Weiss und geteilt von einer erniedrigten, eingebogenen, weissen Spitze. Weiter sind die "Schweife" keine heraldischen Motive. Normalerweise wird unter einem Schweif eher ein Lichtstrahl eines Kometen oder der Schwanz eines Pferdes verstanden. Man kann diese "Schweife" heraldisch als eingebogene Keile oder notfalls als eingebogene Spitzen beschreiben, die ihrerseits wiederum einer eingebogenen Spitze aufgelegt sind. Erschwerend ist, dass diese "Schweife" nicht regelmässig verteilt sind, sondern in der Mitte ein etwa doppelt so breiter Abstand vorhanden ist wie bei den übrigen Zwischenräumen. Dieser Umstand führt dazu, dass das Wappen etwas umständlich in der heraldischen Fachsprache beschrieben werden kann. Eine mögliche Blasonierung wäre: Halbgespalten und geteilt von eingebogener erniedrigter Spitze; 1: In Rot drei seitlich aneinander stossende weisse Rauten; 2: In Weiss schreitender schwarzer Schwan mit rotem Schnabel und roten Füssen; 3: Die weisse Spitze belegt mit vier, je zu zwei aus der rechten und linken Fussflanke kommende, rote Keile, sich in der Spitze treffend. Eine Verbesserung wäre möglich. Eine sehr gute Wirkung brächte bereits eine senkrechte Teilungslinie durch die eingebogene Spitze bis zum unteren Schildrand mit dem Vertauschen der Farben in der linken Hälfte der Spitze. Mit dieser geringfügigen Korrektur würde nicht nur der Farbregelverstoss behoben, sondern auch die Spitze mit einer bekannten Schildteilung heraldisch einwandfrei gestaltet. Die Blasonierung würde sich merklich vereinfachen: Halbgespalten und geteilt von einer eingebogenen erniedrigten Spitze; 1: In Rot drei seitlich aneinander stossende weisse Rauten; 2: In Weiss ein schreitender schwarzer Schwan mit rotem Schnabel und roten Füssen; 3: Die Spitze von Weiss und Rot eingewölbt geständert zu zehn Plätzen.
Nicht ein heraldisches, sondern ein grafisches Problem besteht im Zusammentreffen mehrerer Linien in der Spitze, wo deswegen eine klecksähnliche Stelle entsteht. Dieser Umstand wirkt sich beim Herstellen einer genähten Fahne ebenfalls unvorteilhaft aus. Etwas entschärft würde dieser Nachteil, wenn die Spitze nicht in zehn, sondern nur in acht Plätze geständert wird, was ohnehin dem Standard entspräche.
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Wertung des offiziellen Wappens: Schlecht |
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Exkurs: Die Raute in der Heraldik
Wenn von Rauten die Rede ist, denkt man meistens
an das deutsche Bundesland Bayern, dess Rautenmuster vom Autobauer BMW
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