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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Graubünden: Lumnezia Ab dem 1. Januar 2013 sind folgende Gemeinden im Lugnez unter dem rätoromanischen Namen Vischnaunca Lumnezia vereinigt: Cumbel, Degen, Lumbrein, Morissen, Suraua, Vella, Vignogn und Vrin. Suraua ist 2002 durch die Zusammenschluss von Camuns, Surcasti, Tersnaus und Uors-Peidenentstanden. Zum Kreis Lumnezia gehören noch die Gemeinden Duvin, sowie St. Martin und Vals im Valsertal, einem Seitental. Diese drei Gemeinden sind nicht in die Fusion miteinbezogen worden.
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Cumbel
Das Frauentor (Porclas) ist das bekannteste
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Degen
Die Blockstiege erinnert an die Herren von
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Lumbrein
Überliefertes Wappen der Herren
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Morissen
Die Muschel ist das Attribut des heiligen
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Suraua
Die Gemeinde Suraua entstand 2002 durch |
Vella
Das Wappen verweist auf die Bedeutung der
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Vignogn
Der Kelch als Attribut des heiligen Flurin verweist
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Vrin
Beide Figuren deuten auf das Doppelpatrozinium |
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Lumnezia |
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Das neu gewählte Wappen geht auf einen Vorschlag des vor wenigen Jahren verstorbenen Paters Flurin Maissen zurück. Der in der Surselva sehr populäre Pater Flurin war Physiker, Benediktiner, Umweltschützer und Vorkämpfer für die Romanische Sprache. Was er aber vor allem war: ein unverbesserlicher Optimist und ein Original, das seinesgleichen sucht.
Die Berge im Hintergrund stellen den Piz Terri dar (Greina-Ebene), und das Tor (Portal) de Porclas befindet sich am Anfang der Val Lumnezia. Piz Terri und die Porclas schliessen sozusagen die neue Gemeinde ein und fungieren als eigentliche Grenzmarken. Der Vorschlag von Pater Flurin beinhaltet einige Knacknüsse für die Heraldiker: a) Die Mischfarbe Grau ist keine heraldische Farbe. b) Die Porclas ist perspektivisch dargestellt, was in der Heraldik nicht zulässig ist. c) Berge in ihrer natürlichen Darstellung sind ebenfalls nicht erlaubt, denn die heraldische Fachsprache, das Blasonieren, beschreibt ein Wappen mit möglichst wenigen Ausdrücken so genau, dass jeder heraldisch bewanderte Zeichner das Wappen korrekt darstellen kann, auch wenn er es noch nie gesehen hat! Das ist aber mit Silhouetten von Bergen unmöglich! Siehe auch unsere Kritik am Wappen der Walliser Gemeinde Obergoms. Die Probleme der grauen Farbe und der perspektivischen Darstellung sind behoben worden. Die Silhouette ist etwas stärker stilisiert, bleibt aber nach wie vor unheraldisch. Weiter ist aus nicht nachvollziehbaren Gründen ein viel zu dunkles Rot gewählt worden. Es grenzt eher an das heraldisch mögliche, aber in der Schweiz völlig unbekannte Purpur. In einigen kantonalen Wappenbüchern sind die Werte der Druckfarben für das jeweilige Kantons- und die Gemeindewappen verbindlich festgelegt. Blasonierung: Wegen der Silhouette nicht möglich.
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Wertung: Schlecht |
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Exkurs: Natürliche Darstellung von Bergen in der Heraldik Beispiele von unheraldischen Darstellungen von Bergen und Berglandschaften:
Bei der Besprechnung der Walliser Fusionsgemeinde Guttet-Feschel sind weitere Beispiel von Darstellungen zum Motiv "Berg" vorgestellt und kommentiert. |