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Übersicht der Fusionen im
Kanton Solothurn

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Solothurn: Messen

Ab dem Jahr 2009 sind die vier Gemeinden Balm bei Messen, Brunnenthal, Messen und Oberramsern unter dem bisherigen Namen Messen vereinigt:

 

 

Balm bei Messen

Der Zweig einer Stechpalme bezieht sich etymologisch auf den
Namen der Gemeinde. Das 1941 angenommene Wappen wird
von den Heraldikern als redend bezeichnet. Das Wappen ist
auf einer Glasscheibe von 1936 im Kirchlein von Balm zu sehen.

 

 

Brunnenthal

Auch dieses Wappen ist redend.

 

Messen (bisher)

Das Wappen geht auf die Herren von Messen zurück. Die beiden
gezinnten Türme, verbunden mit einer Giebelfront mit Tor, wurden
dann von der Vogtei Messen im Wappen geführt. Ein Stempel mit
Rotschraffur ist von 1852 überliefert. Die Bereinigung erfolgte 1941.

 

 

Oberramsern

Oberramsern besass bis 1941 kein Wappen.
Die Bärlauchpflanze bezieht sich etymologisch auf den
Namen „Ramsern“.

 

Messen (neu)

 

 

Ein neues Wappen wäre nicht notwendig gewesen. Das bisherige Wappen von Messen war heraldisch einwandfrei und hätte, da kein neuer Name gewählt wurde, weiter verwendet werden können. Es gibt allerdings fünf weitere Gemeinden in der Schweiz mit einem ähnlichen Wappen, die sich aber alle mit einer Ergänzung eindeutig unterscheiden (Rossens VD: Stern, Göschenen UR: Posthorn, Meggen LU: Habicht, Bovernier VS: Erle, Bironico: Patriarchenkreuz und das Schwert des Heiligen Martin).

Das neue Wappen übernimmt für den Schild die Farben des Kantonswappens. Die Bärlauchblüte und der grüne Schildfuss stammen aus dem Wappen von Oberramsern. Bereits an der ersten Gemeindeversammlung diskutierte man bei der Abstimmung darüber, ob eine Bärlauchblüte über Kelchblätter verfügt oder nicht. Ein Botaniker hätte erklärt, dass es sich bei den weissen "Blütenblättern" um sogenannte Blütenhüllblätter (Tepalen) handle, welche bei andern Pflanzen als "Kelchblätter" bekannt sind.

Die Gemeinde Unterramsern führt in ihrem Wappen ebenfalls eine Bärlauchblüte, in Anlehnung an die botanischen Blütendiagramme stilisiert dargestellt mit sechs "Blütenblättern" und dazwischen kleinen Kreisen, welche die Staubgefässe markieren.

Die Bärlauchpflanze in den Wappen von Ober- und Unterramsern hatte durchaus seine Berechtigung, denn der Bärlauch (Allium ursinum) wird in der Mundart auch "Ramserä" genannt. Das war den stimmberechtigten Einwohnern der erweiterte Gemeinde Messen offensichtlich nicht mehr bewusst oder bekannt, denn der Bärlauch hat mit dem Namen Messen keine Beziehung und ist deshalb im neuen Wappen fehl am Platz!

Fazit: Auch wenn in der Heraldik die botanischen Einzelheiten nicht exakt abgebildet werden können, handelt es sich beim vorliegenden Wappen doch um eine denkbar schlechte Darstellung. Wenn schon ein "redendes" Wappen bzw. ein Wappen mit einem Motiv, das klanglich oder inhaltlich auf den Namen Bezug nimmt, hätte ein entsprechender Namen für die Gemeinde gewählt werden müssen, also in diesem Fall Ramsern. Allerdings hätte dann auch die Gemeinde Unterramsern eingemeindet werden müssen.

 

Blasonierung:

Über grünem Schildfuss geteilt von Rot und Weiss, belegt mit weiss-blauem Wellenschrägbalken, im linken Obereck Bärlauchblüte mit sechs weissen Blättern, grünen Kelchblättern und gelbem Butzen.

 

 

Wertung: Schlecht 

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Mettauertal AG (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion bzw. zum Anfang: Buchegg SO (alphabetisch innerhalb des Kantons Solothurn)

Zur nächsten Gemeindefusion: Mézières FR (innerhalb der Bewertungsstufe "schlecht")


Exkur: Tor mit zwei Türmen

Ähnliche Gemeindewappen wie das bisherige von Messen:

 

         

Rossens VD

Göschenen UR Meggen LU Rovernier VS Bironico TI