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Übersicht der Fusionen im
Kanton Solothurn

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Solothurn: Buchegg

Ab dem 1. Januar 2014 sind die zehn Gemeinden  Aetigkofen, Aetingen, Bibern, Brügglen, Gossliwil, Hessigkofen, Küttigkofen, Kyburg-Buchegg, Mühledorf und Tscheppach unter dem neuen Namen Buchegg vereinigt:

 

 

Aetigkofen

Grundlage für das 1941 angenommene
Wappen war ein Kranzabzeichen der
Schützengesellschaft.

 

Aetingen

Dieses ebenfalls 1941 angenommene
Wappen ist eine Kombination der Wappen
der ehemaligen Zehntenherren (Aarwangen,
Fraubrunnen, Freiburger usw.). Das auf einer
Feuerwehrspritze überlieferte Wappen mit der
Aetinger Kirche war nicht mehr genehm.

 

 

Bibern

Dieses Wappen bezieht sich auf einen
alten Flurnamen.

 

 

Brügglen

Über die Bedeutung dieses Wappens
sind keine Angaben überliefert. Es wurde
1941 geschaffen.

 

Gossliwil

Auch über dieses Wappen sind keine
Angaben überliefert. Die Korngarbe dürfte
auf die Landwirtschaft verweisen. Die drei
Rosen sind wahrscheinlich dem Wappen
der Grafen von Buchegg entnommen.

 

Hessigkofen

Die Rose entstammt dem Bezirkswappen,
also einem der von den Grafen von
Buchegg geführten Wappen.

 

Küttigkofen

Dieses Wappen wurde für die Schweizerische
Landesausstellung von 1939 in Zürich geschaffen.
Die Bedeutung der Motive ist nicht überliefert.

 

Kyburg-Buchegg

Das Wappen zeigt den Turm des Schlosses
Buchegg.

Mühledorf

Das Mühlrad bezieht sich auf den
Dorfnamen.

 

 

 

Tscheppach

Auch dieses Wappen wurde für die Schweizerische
Landesausstellung von 1939 geschaffen. Die drei
Rosen dürften sich auf das Wappen der Grafen von
Buchegg beziehen. Der Fluss könnte auf den
Biberenbach verweisen.

 

 

 

 

 

Buchegg

 

 

 

 

 

Den Stimmberechtigten wurden zwei Wappenvorschläge vorgelegt. Das eine bezog sich auf den Namen (redendes Wappen), das andere wurde als das Wappen der Freiherren von Buchegg ausgegeben und erhielt auch die meisten Stimmen. Leider verstossen die drei weissen Rosen auf dem gelben Pfahl gegen die heraldische Farbregel. Mit ganz wenigen Ausnahmen wurden diese Farbregeln während es ganzen Mittelalters konsequent eingehalten.

Die Zürcher Wappenrolle, eine der ältesten Wappensammlungen, zwischen 1335 und 1345 entstanden, zeigt das Buchegger Grafenwappen: In Rot gelber Pfahl, belegt mit drei roten Rosen. Ein späteres Wappen zeigt die roten Rosen pfahlweise angeordnet auf einem gelben Schild. Dieses wurde von Solothurn für die 1391 erworbene Herrschaft Buchegg weiter verwendet und ist auf diversen Ämterscheiben zu sehen. Seit der Kantonsbildung dient es als Wappen für den Bezirk Bucheggberg. Das vom bekannten Heraldiker Paul Boesch gestaltete Berner Wappenbuch von 1932 zeigt die beiden Buchegger Grafenwappen, das ältere jedoch mit weissen Rosen und einer auffallend abweichenden Helmzier. Hier muss ein Irrtum oder eine Verwechslung vorliegen. Eine Tochter des letzten Grafen von Buchegg verheiratete sich mit Burkhart Senn von Münsingen. Deren Sohn wurde von Kaiser Karl IV. 1360 in den Freiherrenstand erhoben. Gemäss einem Eintrag im Wappenbuch des Aegidius Tschudi, erstellt von 1530 bis 1572, führte dieser aber ein anderes Wappen als das, welches den Stimmberechtigten zur Auswahl vorgelegt wurde, nämlich eine Verbindung der beiden unveränderten Wappen in einem gevierten Schild.

 

 

           

 

Abb. 1: Ausschnitt aus der Zürcher Wappenrolle (älteres Wappen der Grafen von Buchegg)

Abb. 2: Berner Wappenbuch: (älteres/falsches und jüngeres Wappen der Grafen von Buchegg)

Abb. 3: Berner Wappenbuch (Wappen der Senn von Münsingen, spätere Freiherren von Buchegg)

 

    

 

Abb. 1: Wappenbuch des Aegidius Tschudi: Grafen von Buchegg

Abb. 2: Wappenbuch des Aegidius Tschudi: Freiherren von Buchegg (Allianzwappen Senn von Münsingen / Buchegg)

 

Somit steht fest, dass die Gemeinde Buchegg ein Wappen führt, das weder mit den Grafen noch mit den Freiherren von Buchegg in Beziehung steht. Wenn die weissen Rosen durch rote ersetzt würden, entspräche das Wappen nicht nur den heraldischen Regeln, sondern auch dem älteren Wappen der Grafen von Buchegg. Die Grafen von Buchegg waren ein hervorragendes Dynastengeschlecht in der ehemaligen Landgrafschaft Kleinburgund, das als freies Eigen das Gebiet des Bucheggberges zwischen Büren und Solothurn beherrschte (Histor.-Biogr. Lexikon der Schweiz, 1924). Hervorzuheben ist besonders Graf Hugo II., der als Heerführer König Heinrich VII. von 1310 bis 1313 auf dessen Romfahrt zur Erlangung der Kaiserwürde begleitete.

 

Blasonierung:
In Rot gelber Pfahl, belegt mit drei weissen Rosen mit weissen Kelchblättern und gelben Butzen.
 

 

Wertung: Schlecht   

 

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