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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Solothurn: Buchegg Ab dem 1. Januar 2014 sind die zehn Gemeinden Aetigkofen, Aetingen, Bibern, Brügglen, Gossliwil, Hessigkofen, Küttigkofen, Kyburg-Buchegg, Mühledorf und Tscheppach unter dem neuen Namen Buchegg vereinigt:
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Aetigkofen
Grundlage für das 1941 angenommene |
Aetingen
Dieses ebenfalls 1941 angenommene
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Bibern
Dieses Wappen bezieht sich auf einen
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Brügglen
Über die Bedeutung dieses Wappens
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Gossliwil
Auch über dieses Wappen sind keine
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Hessigkofen
Die Rose entstammt dem Bezirkswappen,
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Küttigkofen
Dieses Wappen wurde für die Schweizerische
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Kyburg-Buchegg
Das Wappen zeigt den Turm des Schlosses |
Mühledorf
Das Mühlrad bezieht sich auf den
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Tscheppach
Auch dieses Wappen wurde für die Schweizerische
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Buchegg |
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Den Stimmberechtigten wurden zwei Wappenvorschläge vorgelegt. Das eine bezog sich auf den Namen (redendes Wappen), das andere wurde als das Wappen der Freiherren von Buchegg ausgegeben und erhielt auch die meisten Stimmen. Leider verstossen die drei weissen Rosen auf dem gelben Pfahl gegen die heraldische Farbregel. Mit ganz wenigen Ausnahmen wurden diese Farbregeln während es ganzen Mittelalters konsequent eingehalten. Die Zürcher Wappenrolle, eine der ältesten Wappensammlungen, zwischen 1335 und 1345 entstanden, zeigt das Buchegger Grafenwappen: In Rot gelber Pfahl, belegt mit drei roten Rosen. Ein späteres Wappen zeigt die roten Rosen pfahlweise angeordnet auf einem gelben Schild. Dieses wurde von Solothurn für die 1391 erworbene Herrschaft Buchegg weiter verwendet und ist auf diversen Ämterscheiben zu sehen. Seit der Kantonsbildung dient es als Wappen für den Bezirk Bucheggberg. Das vom bekannten Heraldiker Paul Boesch gestaltete Berner Wappenbuch von 1932 zeigt die beiden Buchegger Grafenwappen, das ältere jedoch mit weissen Rosen und einer auffallend abweichenden Helmzier. Hier muss ein Irrtum oder eine Verwechslung vorliegen. Eine Tochter des letzten Grafen von Buchegg verheiratete sich mit Burkhart Senn von Münsingen. Deren Sohn wurde von Kaiser Karl IV. 1360 in den Freiherrenstand erhoben. Gemäss einem Eintrag im Wappenbuch des Aegidius Tschudi, erstellt von 1530 bis 1572, führte dieser aber ein anderes Wappen als das, welches den Stimmberechtigten zur Auswahl vorgelegt wurde, nämlich eine Verbindung der beiden unveränderten Wappen in einem gevierten Schild.
Abb. 1: Ausschnitt aus der Zürcher Wappenrolle (älteres Wappen der Grafen von Buchegg) Abb. 2: Berner Wappenbuch: (älteres/falsches und jüngeres Wappen der Grafen von Buchegg) Abb. 3: Berner Wappenbuch (Wappen der Senn von Münsingen, spätere Freiherren von Buchegg)
Abb. 1: Wappenbuch des Aegidius Tschudi: Grafen von Buchegg Abb. 2: Wappenbuch des Aegidius Tschudi: Freiherren von Buchegg (Allianzwappen Senn von Münsingen / Buchegg)
Somit steht fest, dass die Gemeinde Buchegg ein Wappen führt, das weder mit den Grafen noch mit den Freiherren von Buchegg in Beziehung steht. Wenn die weissen Rosen durch rote ersetzt würden, entspräche das Wappen nicht nur den heraldischen Regeln, sondern auch dem älteren Wappen der Grafen von Buchegg. Die Grafen von Buchegg waren ein hervorragendes Dynastengeschlecht in der ehemaligen Landgrafschaft Kleinburgund, das als freies Eigen das Gebiet des Bucheggberges zwischen Büren und Solothurn beherrschte (Histor.-Biogr. Lexikon der Schweiz, 1924). Hervorzuheben ist besonders Graf Hugo II., der als Heerführer König Heinrich VII. von 1310 bis 1313 auf dessen Romfahrt zur Erlangung der Kaiserwürde begleitete.
Blasonierung:
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Wertung: Schlecht |
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