Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

Wir über uns

Publikationen

Kontakt

Übersicht der Fusionen im
Kanton Tessin

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Tessin: Quinto

Ab dem Jahr 2025 sind die beiden Gemeinden Quinto und Prato (Leventina) unter dem bisherigen Namen Quinto vereinigt:

 

 

 

Prato (Leventina)

Die Gemeinde übernahm das Wappen der Familie A Pro, die ursprünlich aus
dem Dorf Prato stammt. Im hinzugefügten Schildhaupt steht das Kreuz der
Leventina.

Die Familie erhielt 1513 das Urnuer Landrecht und erwarb mit Solddiensten
und Handel über den Gotthard grossen Reichtum. Jakob tat sich als Urner
Hauptmann, Amtsträger und Diplomet hervor. SeinSohn Peter tat es ihm gleich.
Gemeindam wurden sie 1544 in den französischen Adelsstand bzw. 1546 in
den deutschen Reichsritterstand erhoben. 1555-58 errrichteten sie zusammen
des Weiherschloss in Seedorf. Die Familie starb im männlichen Stamm 1588 aus.

Der Jagdhund gilt als Symbol für Angehörige des Adels. Die goldene Lilie auf
 Blau ist das Wappensymbol der französischen Könige.

 

 

Quinto (bisher)

Grundlage für dieses Wappen war eine Banner in einem italiensichen
Museum mit der Inschrift "da Quinto".

 

 

 

Quinto (neu)

 

 

Bei dieser Fusion handelt es sich um eine Eingemeindung, d. h. eine Gemeinde erweitert ihr Gebiet und behält ihren Namen. Meistens wird auch das Wappen beibehalten. Wenn als neuer Gemeindenamen die beiden bisherigen Namen mit einem Bindestrich gewählt werden, wird das oft aber nicht immer auch im Wappen gezeigt. Diese Variante wurde nun auch als neues Wappen für Quinto gewählt. Die Wappen der bisherigen Gemeinden sind nach der Fusion obsolet und dürfen für amtlichliche Zwecke nicht mehr verwendet werden. Aber als Dorfwappen dürfen sie weiterhin zum Einsatz kommen, z. B. auf Vereinsfahnen oder bei Gemeindeanlässen durch Hissen der Dorffahnen.

Das silberne Schildhaupt mit den roten Buchstaben Q und U ist beinahe identisch auf dem alten und neuen Wappen zu sehen und ist sinnvoll. Der einzige Unterschied ist die Farbe der Leiste unter dem Schildhaupt. Die silberne Leiste im alten Wappen ist ein in der Heraldik verbreiteter "Notbehelf" zur Einhaltung der heraldischen Farbregel. Nach dieser Regel dürfen sich die beiden Metallfarben Gold und Silber nicht berühren. Dasselbe gilt auch für die "normalen" Farben Rot, Blau, Schwarz und Grün. Im Wappen von Prato bezieht sich das auf das Rot (Feldfarbe des Schildhauptes) und des Blau (Feldfarbe das Schildes). Nun stellt sich die Frage nach dem Kantonswappen. Ja, das Kantonswappen verstösst gegen die Farbregel! In der Zeit der Kantonsgründung befand sich das Wissen um die Heraldik im Niedergang, d. h. die Regeln waren in den massgebenen Kreisen nicht mehr bekannt bzw. die politischen Fragen bewegten die Menschen weit mehr. Nun, im neuen Wappen ist diese Leiste golden und somit grenzt Silber als Farbe des Schildhauptes an Gold der überflüssigen Leiste: Ein klarer Verstoss der Farbregel! Der Schild sebst ist gespalten: Das heraldisch rechts stehende Feld ist vom alten Wappen unverändert übernommen. Auf der anderen Seite ist aus Platzgründen nur einer der beiden Jagdhunde übertragen. Die Hauptsymbolik, das Emporhalten der königlichen Lilie hatte keinen Platz. Deshalb ist auch die abnormale Haltung des Jagdhundes, vor allem die Stellung der Vorderläufe, nicht verständlich.

 

Blasonierung:

Gespalten; Feld 1: fünf mal schräg geteilt von Rot und Silber; Feld 2: In Blau ein silberner Jagdhund mit goldenem Halsband; Schildhaupt über goldener Leiste: In Silber zwei rote romanische Buchstaben "Q" und "U".
 


 

 

Wertung: Befriedigend 

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Rapperswil-Jona SG (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Riviera TI (alphabetisch innerhalb des Kantons Tessin)

Zur nächsten Gemeindefusion: Rapperswil-Jona SG (innerhalb der Bewertungsstufe "befriedigend")