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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Tessin: Quinto Ab dem Jahr 2025 sind die beiden Gemeinden Quinto und Prato (Leventina) unter dem bisherigen Namen Quinto vereinigt:
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Prato (Leventina)
Die Gemeinde übernahm das Wappen der Familie A Pro, die ursprünlich aus
Die Familie erhielt 1513 das Urnuer Landrecht und erwarb mit Solddiensten
Der Jagdhund gilt als Symbol für Angehörige des Adels. Die goldene Lilie auf |
Quinto (bisher) Grundlage für dieses Wappen war eine
Banner in einem italiensichen |
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Quinto (neu)
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Bei dieser Fusion handelt es sich um eine Eingemeindung, d. h. eine Gemeinde erweitert ihr Gebiet und behält ihren Namen. Meistens wird auch das Wappen beibehalten. Wenn als neuer Gemeindenamen die beiden bisherigen Namen mit einem Bindestrich gewählt werden, wird das oft aber nicht immer auch im Wappen gezeigt. Diese Variante wurde nun auch als neues Wappen für Quinto gewählt. Die Wappen der bisherigen Gemeinden sind nach der Fusion obsolet und dürfen für amtlichliche Zwecke nicht mehr verwendet werden. Aber als Dorfwappen dürfen sie weiterhin zum Einsatz kommen, z. B. auf Vereinsfahnen oder bei Gemeindeanlässen durch Hissen der Dorffahnen. Das silberne Schildhaupt mit den roten Buchstaben Q und U ist beinahe identisch auf dem alten und neuen Wappen zu sehen und ist sinnvoll. Der einzige Unterschied ist die Farbe der Leiste unter dem Schildhaupt. Die silberne Leiste im alten Wappen ist ein in der Heraldik verbreiteter "Notbehelf" zur Einhaltung der heraldischen Farbregel. Nach dieser Regel dürfen sich die beiden Metallfarben Gold und Silber nicht berühren. Dasselbe gilt auch für die "normalen" Farben Rot, Blau, Schwarz und Grün. Im Wappen von Prato bezieht sich das auf das Rot (Feldfarbe des Schildhauptes) und des Blau (Feldfarbe das Schildes). Nun stellt sich die Frage nach dem Kantonswappen. Ja, das Kantonswappen verstösst gegen die Farbregel! In der Zeit der Kantonsgründung befand sich das Wissen um die Heraldik im Niedergang, d. h. die Regeln waren in den massgebenen Kreisen nicht mehr bekannt bzw. die politischen Fragen bewegten die Menschen weit mehr. Nun, im neuen Wappen ist diese Leiste golden und somit grenzt Silber als Farbe des Schildhauptes an Gold der überflüssigen Leiste: Ein klarer Verstoss der Farbregel! Der Schild sebst ist gespalten: Das heraldisch rechts stehende Feld ist vom alten Wappen unverändert übernommen. Auf der anderen Seite ist aus Platzgründen nur einer der beiden Jagdhunde übertragen. Die Hauptsymbolik, das Emporhalten der königlichen Lilie hatte keinen Platz. Deshalb ist auch die abnormale Haltung des Jagdhundes, vor allem die Stellung der Vorderläufe, nicht verständlich.
Blasonierung:
Gespalten; Feld 1: fünf mal schräg geteilt von Rot
und Silber; Feld 2: In Blau ein silberner Jagdhund mit goldenem Halsband;
Schildhaupt über goldener Leiste: In Silber zwei rote romanische Buchstaben
"Q" und "U".
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Wertung: Befriedigend
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