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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Tessin: Verzasca Ab dem Jahr 2021 sind die sieben Gemeinden und Gebiete Brione (Varzasca), Corippo, Frasco, des Gebiet "Gerra Valle" der Gemeinde Cugnasco-Gerra, das Gebiet "Lavertezzo Valle", Sonogno und Vogorno unter dem neuen Namen Verzasca vereinigt:
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Brione (Verzasca)
Die Gemeinde übernahm das Wappen der |
Corippo
Der Name leitet sich vom Ausdruck
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Frasco
Der fliegende Fisch bezieht sich auf die
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Gebiet
"Gerra Valle" der Gemeinde
Der Fluss bezieht sich auf die Verzasca.
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Gebiet
"Lavertezzo Valle"
Die Gemeinde übernimmt Teile aus dem bischöflichen Wappen von Mgr. Aurelio
Bacciarini |
Sonogno
Die Elemente dieses Wappens symbolisieren
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Vogorno
Die Gemeinde übernahm Elemente
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Verzasca |
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Die Gemeinde schrieb 2022 einen Wettbewerb für das neu zu schaffende Gemeindewappen aus. Ein Gremium wählte aus den eingegangenen Entwürfen drei aus und liess darüber abstimmen. Alle drei ausgewählten Vorschläge sind im heraldischen Sinne keine richigen Wappen, sondern Logos, die eine Schildfom gebracht wurden. Gegen die Verwendung von Logos durch Gemeinden ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber ein Logo ist kein Hoheitszeichen für eine Gemeinde! Als Logo ist der Vorschlag recht ansprechend: Die weltbekannte Brücke "Ponte dei Salti" steht im Zentrum. Sie ist in roter Farbe und mit den charakteristischen Bögen dargestellt. Darunter ist die Verzasca zu sehen, allerdings nicht als Gebirgsfluss, sondern als harmloser, blauen See mit weissen Wellen. Über der Brücke steht eine schwarze Gämse, wie sie bereits in den Wappen von Corippo und Sonogno vorhanden ist. Auf beiden Seiten sind grüne, d.h. bewaldete Berghänge zu sehen. Alles ist auf weissem Grund. Die beiden anderen Vorschläge waren wesentlich weniger überzeugend und wurden zu Recht abgelehnt. Den Stimmberechtigten ist kein Vorwurf zu machen. Es ist das Gremium, das ungeeignete Vorschläge zur Abstimmung vorlegte und vermutlich wider besseres Wissen die besten ausschied. Im Tessin entstanden bei Fusionen überdurchschnittlich mehr schlechte Wappen als in andern Kantonen. Die Regeln der Heraldik garantieren, dass das Wappen bzw. das auf den Schild aufgemalte Bild auf grösser Distanz gut erkennbar ist. Auf Aufkommen der Wappen ging es um die Identifikation der gerüsteten Ritter, was bei kriegerischen Auseinandersetzungen über Leben und Tod entschied. Heute sind Wappen im politischen Bereich Hoheitszeichen, gemeinsam mit Flaggen, Fahnen und Amtssiegeln. Ein Logo auf einem amtliches Dokument (Grundbucheintrag, Heiratsurkunde, Gerichtsurteil, zwischenstaatlichen Abkommen, usw.) ist eindeutig fehl am Platz. Die Grafiker und die für die Fusion Verantwortlichen täten gut daran, zuerst ein Wappenbuch durchzublättern und sich über die Gemeinsamkeiten der Darstellungen einige Gedanken zu machen, so dass das neue Wappen sich in die Reihe der überigen Gemeindewappen des Kantons einfügen lässt. Auch unsere Kritiken hier im Internet wären keine schlechte Hilfestellung.
Blasonierung: Unmöglich
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Wertung: Schlecht |
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Zur nächsten Gemeindefusion: Vuisternens-devant-Romont FR (innerhalb der Bewertungsstufe "schlecht")
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