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Kanton Bern

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Gemeindefusion im Kanton Bern : Wichtrach

Ab dem Jahr 2004 sind die beiden Gemeinden Niederwichtrach und Oberwichtrach unter dem neuen Namen Wichtrach vereinigt:

 

 

Niederwichtrach

Das Wappen ist abgeleitet von dem der Familie „von Wichtrach“,
 die im 14. Jahrhundert nachgewiesen ist. Zur Unterscheidung vom Oberwichtracher Wappen steht die Pflugschar senkrecht.

 

Oberwichtrach

Das Wappen der Familie „von Wichtrach“ aus dem 14. Jahrhundert
wurde bereits 1858 als Gemeindewappen verwendet.

 

 

Wichtrach

 

 

 Die Pflugschar ist für Wichtrach nicht die wirtschaftliche Grundlage, die zu diesem Motiv führte. Das Wappen von Oberwichtrach geht auf die bereits im 14. Jahrhundert bezeugte Familie "von Wichtrach" zurück. Für Niederwichtrach wurde zur Unterscheidung die Pflugschar senkrecht gestellt und die Farben gewechselt. Damit ist das Wappen allerdings identisch mit denen der Gemeinden Lohn SH, Mellikon AG, Wil ZH, Grenchen SO und Lampenberg BL.

Für die vereinigte Gemeinde drängte sich die Pflugschar als Motiv auf, und zwar in der eher seltenen Schrägstellung gemäss dem ursprünglichen Familienwappen, aber in gewechselten Farben.

 

Blasonierung des neuen Wappens:

In Rot schräge weisse Pflugschar

 

Wertung: Gut   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Wigoltingen TG (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion bzw. zum Anfang: Forst-Längenbühl BE (alphabetisch innerhalb des Kantons Bern)

Zur nächsten Gemeindefusion: Wildhaus-Alt Sankt Johann SG (innerhalb der Bewertungsstufe "gut")

 

Exkurs: Pflug und Pflugschar in der Heraldik

Die Pflugschar ist eine sehr beliebte Figur in der Heraldik und ist in der Schweiz auf 57 Gemeindewappen anzutreffen (Stand 1998). Der Pflug ist das wichtigste
aller Ackergeräte  und gilt als Symbol der Landwirtschaft schlechthin. Kein Wunder, dass er selbst und noch viel mehr der wichtigste Teil, die Pflugschar, als
beliebtes Mappenmotiv dient
.

Die Anfänge des Pfluges in Form von Furchenstöcken und den Boden aufschürfenden Haken reichen in die Jungsteinzeit zurück. Bereits im ersten vorchristlichen
 Jahrhundert ist in Rätien ein tiergezogener Räderpflug bezeugt
.
Eine entscheidende Verbesserung der Pflugtechnik fand im Hochmittelalter statt. Im Zuge der
Feudalisierung verbreitete sich der schwere, schollenwendende Pflug mit Streichbrett und Vorwagen. Gleichzeitig kam für die stark beanspruchten Teile, wie vor
allem die Schar, Eisen zum Einsatz. Im Gegensatz zum Haken, der die Erde nur aufzureissen vermochte, konnte nun tiefer umgegraben, besser gelockert und
gewendet werden. Durch die Schneidwerkzeuge Schar und Sech wird ein Erdstreifen herausgeschnitten und vom Streichblech gewendet. Der Bewuchs inklusive
allfälligem Unkraut wird dadurch vergraben und es findet sich nur saubere Erde auf der Oberfläche. Ein Nachteil des Pfluges war das fest montierte Streichbret,
das die Erde stets auf die gleiche Seite legte. Die damit verbundenen Leerfahrten konten erst mit dem Kehrpflug mit versetzbarer Riester wettgamacht werden.
Der Gebrauch des Pfluges war eng an den Besitz von Zugtieren gekoppelt. Ein im Mittelland gebräuchlicher Räderpflug erforderte drei bis vier Ochsen oder zwei
Pferde. Die Pflugarbeit war auch namensgebend für das Ackermass. Eine Juchart (ca. 1/3 Hektare) umfasste soviel Land, als man mit einem Joch Ochsen
an einem Tag zu pflügen vermochte. Die Erfindung des Kummets, der das Joch ablöste, brachte eine wesentliche Verbesserung, denn die vorher verwendeten

Hals- und Leibgurten beeinträchtigten die Atmung der Zugtiere. Das anschliessend gebräuchliche Stranggeschirr brachte keine so effektive Verbesserung mehr.

 

         

Rietheim AG

Schlatt TG Büttenhardt SH Wigoltingen TG Gebensdorf AG
         

Rafz ZH

Ebmatingen (Maur) ZH Fescoggia TI Froideville VD Känerkinden BL

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