Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

 

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Graubünden

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Graubünden: Albula/Alvra

Ab dem Jahr 2015 sind die sieben Gemeinden Alvaneu, Alvaschein, Brienz/Brinzauls, Mon, Stierva, Surava und Tiefencastel unter dem neuen Namen Albula/Alvra vereinigt:

 

 

 

Alvaneu

1353 wird erstmals das Mauritius-Patrozinium
für die Dorfkirche erwähnt. Bei der Festlegung
des Gemeindewappens wurde das bisherige
Siegelbild übernommen. Die Farben verweisen
auf die frühere Zugehörigkeit zum
Zehngerichtenbund.

 

 

Alvaschein

Der Schlüssel bezieht sich auf die Kirche
St. Peter zu Mistail, der einzigen unverbauten
Dreiapsidenkirche der Schweiz. Das Zimmer-
mannsbeil verweist auf die Kirche St. Joseph
in Alvaschein. Die einstige Zugehörigkeit zum
Gotteshausbund wird durch die Farben
Schwarz und Weiss ausgedrückt.

 

 

 

Brienz/Brinzauls

Die drei Ringe versinnbildlichen, dass im Hofe
Vazerol, auf dem Gebiet der Gemeinde Brienz,
zumindest gelegentlich die Drei Bünde zu
gemeinsamen Tagungen zusammen kamen.
Die Farben zeigen die Zugehörigkeit zum
Zehngerichtenbund.

 

 

 

Mon

Die auffliegende Taube mit dem Span im
Schnabel erinnert an die Gründungslegende
des Klosters Pfäfers und dessen Besitzungen
in Mon. Die beiden weissen Bergspitzen
verweisen auf den Ortsnamen.

 

 

Stierva

Die einstigen Herren von Stürvis, deren
Wohnturm westlich der Dorfkirche noch erhalten
ist, führten einen Widderkopf in ihrem Wappen.

 

Surava

Surava bedeutet „über dem Fluss (Albula)“.
Die obere Hälfte des Wappens zeigt den von
der Lanze durchbohrten Drachen und bezieht
sich auf die Dorfkirche, die dem heiligen Georg
geweiht ist. Beides bezieht sich auf die Fabel,
nach welcher der Ritter Georg den Dämon
überwand. Das ist eine Anspielung auf das
„ob“ oder „über dem Wasser“ liegende Dorf,
das dadurch vor der Gewalt des Flusses
behütet wird. Die Farben beziehen sich
auf das Wappen der Freiherren von Vaz.

 

 

 

 

Tiefencastel

Symbolisches Wappen: Ein durch den Sparren in die Tiefe gedrücktes Kastell. Die Farben beziehen sich auch hier auf das Wappen der Freiherren von Vaz.

 

 

 

 

 

 

 

Albula/Alvra

 

 

Die sieben Sterne beziehen sich auf die Anzahl der vereinigten Gemeinden. Die kreisförmige Anordnung erlaubt Erweiterungen für zukünftige Gemeinden, die sich anschliessen möchten. Der gewellte Schildfuss soll die Albula symbolisieren. Die Gemeinde spricht von „zwei silbern-blaue Wellen“. In der Heraldik wird ein Fluss durch einen gewellten Balken, Schräg(rechts)balken, Schräglinksbalken oder Pfahl dargestellt. Ein gewellter Schildfuss bezieht sich heraldisch auf einen See. Auf dem Gebiet der neuen Gemeinde ist die Albula zum knapp 3 km langen Stausee Solis aufgestaut. Weil die Gemeinde sich aber nach dem Fluss und nicht nach dem Stausee nennt, sollte ein entsprechendes Sinnbild gewählt werden. Die Farben sollen durch die heraldische Kommission vorgeschrieben sein und aus den Wappen der Fusionsgemeinden stammen. Alvaschein ist jedoch nicht vertreten. Optimal sind zwei bis drei Farben. Jede weitere mindert den Gesamteindruck.

Gegen die kreisförmig angeordneten Sterne ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Allerdings wirken die Sterne recht plump und grobschlächtig. Der Goldene Schnitt, der zur Grundausbildung in der Gestaltungslehre gehört, ist Basis für die Harmonie, und tritt auch in der Natur millionenfach auf. Weiter sind die Sterne nicht symmetrisch angeordnet. Aber da besteht Gestaltungsfreiheit innerhalb der heraldischen Regeln.

 

Blasonierung des neuen Wappens:

In Rot über gewelltem und dreimal geteiltem Schildfuss von Weiss/Blau/Weiss/Blau sieben fünfstrahlige gelbe Sterne, kreisförmig angeordnet.

      

 

Wertung: Befriedigend   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Alto Malcantone TI (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Breil/Brigels GR (alphabetisch innerhalb des Kantons Graubünden)

Zur nächsten Gemeindefusion: Basse-Allaine JU (innerhalb der Bewertungsstufe "befriedigend")