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Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
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Gemeindefusion im Kanton Thurgau: Basadingen-Schlattingen Ab dem Jahr 1999 sind die beiden Ortsgemeinden Basadingen und Schlattingen unter dem neuen Namen Basadingen-Schlattingen zur politischen Gemeinde vereinigt:
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Basadingen
Die Geschichte des Dorfes wurde durch die beiden Klöster St. Gallen
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Schlattingen
Übernahme des Wappens der Grafen von Kyburg, in Abänderung
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Basadingen-Schlattingen
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Die Gemeinde Basadingen-Schlattingen verzichtete auf ein Gemeindewappen. Als man bei der Renovation des Regierungsgebäudes in Frauenfeld einen Wappenzyklus aller 80 Gemeinden anbringen wollte, stellte man fest, dass durch die Fusionen 10 Gemeinden kein Wappen mehr führten. Der Regierungsrat setzte diesen eine Frist bis Ende Juni 2012 zum Einreichen eines Wappens. Aus diesem Anlass rief der Gemeinderat die Bevölkerung auf, Vorschläge für ein Wappen einzureichen. Schlussendlich konnten die Stimmberechtigten unter drei Vorschlägen auswählen. Der schlechteste Vorschlag erhielt mit Abstand die meisten Stimmen und gilt nun als offizielles Gemeindewappen. Es zeigt die beiden Tiere aus den Wappen der aufgehobenen Ortsgemeinden, zusammen mit dem Geisslibach, der die Gemeinde durchfliesst. Die einseitige Bordierung des Wellenbalkens ist als Notbehelf erkennbar. Damit wird der Verstoss gegen die heraldische Farbregel vermieden, so dass der blaue Fluss nicht direkt an das schwarze Feld zu liegen kommt. Grundsätzlich ist es nicht ratsam, die Repräsentationssymbole der damals rivalisierenden Herrscher, der St. Gallischen Fürstäbte und der Grafen von Kyburg, in einem Wappen unterzubringen. Der Vorschlag, bei welchem sich Bär und Löwe in einem gespaltenen Schild zuwenden, landete auf dem zweiten Platz. Damit wäre wenigstens symbolisiert, dass sich die beiden Dörfer freundschaftlich begegnen und aufeinander zugehen. Aber im nun gewählten Wappen gehen die beiden Tiere als Vertreter der beiden Dörfer in unterschiedliche Richtungen, der Bär geradeaus und der Löwe schräg nach oben. Wird damit zum Ausdruck gebracht, dass die Einwohner der beiden Dörfer "nicht am gleichen Strick ziehen"? Wappen haben auch immer symbolische Botschaften. Ob diese Botschaft auf die Einwohner der Gemeinde zutrifft oder nicht, können Aussenstehende nicht erkennen. Aber die symbolische Botschaft steht nun im Wappen. Der Vorschlag, der leider auf dem abgeschlagenen dritten Platz landete, hätte eine positive Botschaft gezeigt: Die aufgehende Sonne als Symbol der Verheissung eines Neubeginns. Dieses Wappen vereinigt auf gekonnte Art und Weise die drei Farben der bisherigen beiden Wappen und wäre in dieser Form in der Schweiz einmalig.
Blasonierung des gewählten Wappens: Schräg geteilt von Schwarz mit schreitendem weissem, gelbbewehrtem und gezungten Löwen und von Weiss mit aufrecht schreitendem rotem Bär mit schwarzem Halsband, über allem blau gewellter Schrägbalken, mit weissem Faden vom schwarzen Feld abgetrennt.
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Wertung des Wappens: Schlecht |
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Exkurs: Verschiedene Tiere in einem Wappen
Das Darstellen von zwei oder mehreren Tieren derselben Art in einem
Wappen ist unproblematisch. Eine ganz andere Sache ist das Vereinigen
von zwei
Kirchberg SG zeigt Adler und Löwe zusammen als
„König der Lüfte“ und „König der Tiere“. Das ist das ursprüngliche Wappen
der Grafen von Toggenburg
Bei Hundwil AR ist der Hund redend in Bezug auf den Dorfnamen und der
Bär zeigt die einstige Zugehörigkeit zum Kloster St. Gallen. Auch im
Gossauer
Wappen bezieht sich der Bär auf die Fürstabtei St. Gallen. Das Kreuz im Schlund des Drachens symbolisiert den christlichen Glauben, der das Böse besiegt. Das Wappen von Männedorf zeigt das Tier mit seiner Beute. |