|
Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen |
|||
|
||||
Gemeindefusion im Kanton Aargau: Zurzach Ab dem Jahr 2022 sind die acht Gemeinden Bad Zurzach, Baldingen, Böbikon, Kaiserstuhl, Rekingen, Rietheim, Rümikon und Wislikofen unter dem neuen Namen Zurzach vereinigt:
|
||||
Bad Zurzach
Die Gemeinde ergänzte erst seit 2006 den |
Baldingen
Im Jahr 1666 ging die niedrige Gerichtsherr-
|
Böbikon
Für die Landesausstellung von 1939 wurde ein Fähnchen geschaffen, das erst
1963 als Gemeindewappen übernommen wurde, wobei
|
||
Kaiserstuhl
Am oberen Stadtturm befindet sich die älteste Darstellung des Stadtwappens,
datiert von
|
Rekingen
Die Gemeinde besass in der ersten Hälfte des |
Rietheim
Die Gemeinde führt seit 1872 eine Pflugschar
|
||
Rümikon
Das „Fischerdorf“ Rümikon besitzt seit Jahrhunderten die Rheinfischenz,
welche die Rheinstrecke auf dem ganzen Gemeindebann umfasst. Das
Gemeindesiegel von 1872 zeigt
|
Wislikofen
Die Gemeinde übernahm 1963 das Wappen der einstigen St. Blasianischen
Propstei Wislikofen, welche ins Jahr 1562 datiert werden kann.
|
|||
|
Zurzach |
|
||
Unter dem
Namen „Rheintal+“ entstand ein Projekt zur Bildung einer Grossgemeinde.
Von den ursprünglich elf Gemeinden zogen sich Siglistorf und Fisibach
noch vor dem Abstimmungstermin im September 2019 zurück. Mit Ausnahme
von Mellikon stimmten alle Gemeinden zu. Die angestrebte Grossgemeinde
weist nun eine Enklave und eine Exklave auf: Mellikon bildet nun eine
Insel innerhalb der Gemeinde und Kaiserstuhl ist abgetrennt. Der
Bevölkerung wurden sechs Vorschläge für ein neues Gemeindewappen
vorgelegt. Die Umfrage zeigte kein eindeutiges Ergebnis. Der Favorit
(1. Vorschlag) vereinigte 27 % der Stimmen. Das Wappen ist schlicht und leicht
verständlich: Die blauen Wellenlinien stehen für je eine der
Gründergemeinden und symbolisieren gemeinsam den Rhein.
Auf dem
Wappen haben die Wellenfäden eher die Funktion von Trennlinien, die
sonst üblicherweise schwarz dargestellt werden. Schwarze Trennlinien
bzw. Wellenfäden wären wegen des geringen Kontrasts kaum erkennbar und
würden auch gegen die heraldische Farbregel verstossen. Da der
Wellenbalken oben und unten mit einer schwarzen Kontur versehen ist,
müssten die Wellenfäden als eigenständige Wappenfiguren
konsequenterweise ebenfalls konturiert sein. Dazu reicht aber der Platz
nicht aus ausser bei besonders grosser Darstellung des Wappens. Dann
müssten die Wellfäden proportional breiter dargestellt werden damit sie
nicht mehr als Trennlinien wahrgenommen werden. Das wird bei der
Gestaltung der Fahnen der Fall sein. Da Fahnen - für Fachleute gilt der
Begriff „Flagge“ – aus grösserer Distanz gesehen werden, vermischen sich
die weissen Wellenfäden mit dem blauen Balken, so dass dieser als
hellblau wahrgenommen wird. Das ist weiter kein Problem ausser bei den
in der Schweiz besonders beliebten
Farbenflaggen, die oben mit dem
Wappenbild ergänzt sind. Bei diesen Flaggen stimmen dann die
Gemeindefarben weiss-blau nur noch materiell, aber nicht mehr optisch
überein. Die Gemeindefarben sind vermutlich noch nicht bestimmt. Sie
können, wie bereits erwähnt, weiss-blau sein. Aber auch weiss-blau-weiss
analog zu Stadt und Kanton Zug ist möglich.
Blasonierung: In Weiss mit sieben weissen Wellenfäden belegter blauer Wellenbalken.
Wertung: Gut
|
||||
Exkurs: Darstellung mehrerer Gewässer
Von links nach rechts:
Kanton Aargau: Der weisse Fluss ist durch zwei schwarze Wellenlinien
geteilt. Die offizielle Beschreibung lautet: „Gespalten von Schwarz mit
weissem Fluss und von Blau mit drei fünfstrahligen weissen Sternen (2,1)".
Auf der ältesten Darstellung des Kantonswappens auf dem Einband der
Staatsrechnung von 1803 ist der Fluss nicht mittels Trennlinien aufgeteilt,
weist aber eine niedrigere Höhe auf. Die Bedeutung ist nicht überliefert,
wird aber als Aare und später als Aare, Reuss und Limmat interpretiert.
Valbirse BE: Der Fluss symbolisiert die Birs, die bereits als richtiger
Fluss aus einem unterirdischen Flusssystem ans Tageslicht tritt
(Stromquelle), was durch die weissen Trennlinien angedeutet wird.
Oppens VD: Die drei Flüsse heissen la Mentue, la Greylaz und le Sauteruz.
Hauptwil-Gottshaus TG: Bei Hauptwil wurden um 1430 durch das Chorherrenstift
St. Pelagiberg fünf Karpfenweiher angelegt, um die ein Naturschutzgebiet
entstand.
Haut-Intyamon FR:
Der schwarz-weiss geteilte Wellenbalken vereinigt die etymologische Deutung
in den Wappen von Albeuve (eau blanche) und Neirivue (eau noire). |
||||
Link zur Übersicht aller Exkurse
|